Sehnsucht

als Auftakt so wunderbar, als Ergebnis so wundersam, Doch kommt und geht uns das Leben so eben, unstillbar durch Raum, unstillbar durch Zeit. Nicht zu ersetzen durch Surrogate,

Den Geist als Widersacher der Seele brandmarkte beispielsweise Ludwig (nomen est omen) Klages*. Künstlerinnen und Künstler sind die, die über solche Kategorisierungen hinweg noch aus Lebensdrang zurecht kommen, zurecht kommen müssen. Das macht ihre Kunst aus.

Und soweit uns die Sehnsucht widerfährt, von Ferne ereilt, so weit ist sie eine Leidenschaft, die nach Lichtenberg** sowohl die schönsten Beobachtungen als auch die elendigsten Schlüsse zu verantworten hat.

Dieser Bemerkung, dem impliziten Leiden zum Trotz und zum Dank, verdankt sich die

Passionsfrucht

Sich der Schlüsse enthalten,
Käme einer der Hälften
Wissender Weisheit wohl zu,
Der Leidenschaften, der anderen.

Doch keine der beiden,
Weder alleine,
Noch jemals vereint,
Brächten zur Welt ein Gedicht.

Wie also sollte
Erblühen die Knospe,
Entfalten sich Leben
Bar bitterer Wurzel?

Nicht nur aus Boden
Webt so die Blume,
Sondern aus Wasser
Aus Luft und aus Licht,

Den Keim eines Wesens,
Gleich ungleich verlierend
Die Pracht ihrer Blüte,
Sich öffnend gewinnend

Ins Ungewisse der Welt
Eine Frucht ...

Stenkamp #

In der Passionsfrucht versteckt sich auch etwas wie ein Zähl-Gedicht;
2 Hälften wissender Weisheit,
3-Schritt des Lebens (Wurzel - Leben - Knospe),
4 Elemente (Boden - Wasser - Luft - Licht),
1 Frucht und
kein Wort vom ‘fünften Element’.***

Das also bleibt im Gedicht ein Geheimnis. Für den Dichter steckt es dennoch in und zwischen den Zeilen, hoffend, dass andere sie auch entziffern, lesen können.

Nicht ans Ende reichen zu können heißt nicht, keinen Anfang zu haben und ein Weiter ist irgendwie auch immer ein Anders.

So bleibt Liebe eine unaufhebbare Option auch der Erfahrung und somit des Alters; singen wir also dem Leben ruhig fröhliche Lieder und Fragen. Denn nicht vorenthalten, gar stehlen wollen wir Hoffnung >>>>

Denn rückblickend war Zukunft auch am Beginn ...

 

 

* Klages, Ludwig: Der Geist als Widersacher der Seele, Bd. 1, Leben und Denkvermögen, München, 1929, Zum Datensatz der dt. Nationalbibliothek >>>

** Jean Paul Richter, Hesperus, Kapitel 33, Dritter Schalttag: “Die Leidenschaft macht die besten Beobachtungen und die elendesten Schlüsse. Sie ist ein Fernrohr, dessen Feld desto heller, je enger es ist.” zu einer Internetquelle >>>

*** Das fünte Element, die ‘quinta essentia’ der Alchemisten, wieder zum Lieben erweckt im gleichnamigen Film mit Bruce Willis und Milla Jovovich wird unbenannt verschwiegen.

 

 

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